
Shunobon
Shunobon ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Sein Name bedeutet "Scharlachtablett".
Shunobon sind wilde Dämonen mit roter Haut, Priesterroben und meistens nur einem Auge, das leuchtet wie ein Blitz. Sie grinsen von Ohr zu Ohr und ihre Haare sehen aus wie lange Nadeln. Im Verhältnis zu ihren Körpern sind ihre Köpfe sehr groß.
Shunobon erschrecken gerne Menschen, indem sie ihnen ihr hässliches Gesicht zeigen. In der Regeln werden die Menschen dann vor Schreck ohnmächtig und sterben manchmal sogar. Manchmal arbeiten sie mit anderen Yōkai zusammen, wie Shitanaga uba.
In einer Legende ging ein Samurai nachts durch eine Stadt. Er kannte die Legende von Shunobon. Unterwegs traf er einen anderen Samurai. Zusammen gingen sie weiter und kamen ins Gespräch. Dabei erwähnte der erste Samurai Shunobon. Der andere fragte: "Soll er so aussehen?" und zeigte, dass er ein Shunobon war. Der Samurai fiel in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, war der Shunobon verschwunden. Der Samurai rannte fort und blieb am ersten Haus stehen, das er sah. Hier lud eine Frau, die die Angst in seinen Augen gesehen hatte, ihn ein. Er erzählte ihr von seinem Erlebnis. Zuerst tröstete sie ihn, doch dann zeigte sie ihr wahres Gesicht: Sie war der Shunobon. Der Samurai rannte schreiend in sein eigenes Haus. Nach 100 Tagen starb er an seiner Angst.
In einer weiteren Geschichte verirrten zwei Reisende sich in den Bergen. Es wurde dunkel, als sie ein altes, windschiefes Häuschen entdeckten. Sie klopften an und baten um Unterschlupf für die Nacht. Im Haus sponn eine alte Frau Tuch. Sie begrüßte die beiden Männer, machte Feuer im Ofen und setzte Wasser für Tee auf. Die Männer waren dankbar und schliefen ein. Als einer von ihnen erwachte, glaubte er, zu sehen, wie die alte Frau das Gesicht seines Begleiters mit einer unglaublich langen Zunge ableckte. Erschrocken hustete der Mann. Die Frau kehrte an ihren Platz zurück und sponn weiter Tuch. Dann sprach eine grimmige Stimme am Fenster die Frau mit Shitanaga uba an und ein Monster kam herein. Es hatte ein großes, scharlachrotes Gesicht. Der Reisende griff den Shunobon mit seinem Schwert an. Doch als er zustach, war das Monster verschwunden. Die alte Frau rannte mit dem schlafenden Begleiter des Reisenden aus dem Haus. Dann verschwand das ganze Haus und der Reisende fand sich in einem verlassenen Feld wieder. Er legte sich zwischen Baumwurzeln und schlief ein. Als er am nächsten Morgen aufwachte, gab es keine Spuren von der Frau oder ihrem Haus. Dafür entdeckte er in einem Dickicht ein weißes, gebleichtes, völlig sauber gelecktes Skelett: Die Überreste seines Begleiters.
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