
Tōmorokoshi no obake
Tōmorokoshi no obake gehört zu den Yōkai, also zu den japanischen Geistern, Monstern oder Dämonen. Sein Name bedeutet "Kornmonster".
Tōmorokoshi no obake sind Missbildungen oder Mutationen in Kornähren, die zu Monstern werden. Die Monster sehen immer anders aus und bieten einen beunruhigen Anblick, sind aber eher harmlos.
Ende des 16. Jahrhunderts brachten Portugiesen Mais nach Japan. Temperatur- und Wasserschwankungen können zu Mutationen führen, durch die seltsame Geschichten entstanden, in denen ungewöhnlich große oder geformte Maiskörner als Augen oder Mund interpretiert wurden. Auch die Farbe vom Mais kann sich durch Mutationen ändern. Hier wurde vermutet, dass Geister an den Mais gebunden waren.
Im Jahr 1845 wuchs in einem Garten ein Tōmorokoshi no obake, der wie ein Huhn aussah und viele Menschen anlockte. Im Frühjahr war das Haushuhn des Besitzers gestorben und an der Stelle, an der es begraben worden war, war der Tōmorokoshi no obake gewachsen. Es wurde erzählt, dass das Huhn seinen Herrn so sehr liebte, dass es ihn nicht verlassen konnte und deshalb als Tōmorokoshi no obake bei ihm blieb.
In einer anderen Geschichte wurde ein junges Mädchen namens Kasani missbraucht, ermordet und in einem Sumpf versenkt. Hierzu gibt es Bilder von Tōmorokoshi no obake, die Kasanis missgebildetes Gesicht und ihren Mörder darstellen.