
Teruto uo
Teruto uo gehört zu den Yōkai, also zu den japanischen Geistern, Monstern oder Dämonen. Sein Name bedeutet "Schimmernder Helmfisch".
Teruto uo ähnelt einer Meerjungfrau mit dem Körper eines Karpfens und dem Kopf einer Frau. Er wohnt in heiligen Seen und Teichen.
In einer Legende versuchte ein Ehepaar viele Jahre lang vergeblich, Kinder zu bekommen. Die Besuche und Gebete an vielen Tempeln und Schreinen halfen nicht. Deshalb bestieg das Ehepaar einen Berg, um dort um die Gunst der Götter zu bitten.
Während die beiden den Berg bestiegen, wurde es neblig. Schließlich mussten sie stehen bleiben, weil nicht mehr zu sehen war, wo sie hintraten. Eine schöne Frau fragte sie, was sie taten. Nachdem das Ehepaar der Frau die Lage erklärt hatte, holte sie eine Flasche Weihwasser hervor und riet der Ehefrau, davon zu trinken, dann würde es mit einem Kind klappen. Durch das Wasser wurde der Ehefrau schwindelig, aber dann spürte sie, dass sie schwanger war. Der Nebel verschwand und die fremde Frau ebenfalls.
Im nächsten Jahr brachte die Ehefrau eine Tochter namens Ochiyo zur Welt. Ihre Eltern liebten sie sehr und erzählten ihr die Geschichte mit dem Weihwasser. Als Ochiyo 16 Jahre alt war, wählte ihr Vater einen Ehemann für sie aus. Ochiyo liebte den Mann nicht und wollte ihn nicht heiraten, aber sie wollte auch ihre Eltern nicht verletzen. Sie bat sie darum, zu dem Berg reisen zu dürfen, an dem ihre Mutter das Weihwasser getrunken hatte, um sich den Segen der Götter zu holen. Ihre Eltern stimmten zu und ließen Ochiyo von ihrem Kindermädchen begleiten.
Ochiyo und ihr Kindermädchen reisten zum Berg. Dort starrte Ochiyo in einen Teich. Plötzlich wurde es neblig. Ochiyo schien nachzudenken und sagte dann zum Kindermädchen, dass sie eigentlich ein Fisch sei und der Teich ihr Zuhause sei. Sie gab dem Kindermädchen einen Brief an ihre Eltern mit und sprang in den Teich. Das Kindermädchen rief, Ochiyo solle zurückkommen, aber dann sah sie einen riesigen Karpfen mit goldenen Schuppen und Ochiyos Gesicht.
Als Ochiyos Eltern davon erfuhren, waren sie sehr traurig. Im Brief bedankte Ochiyo sich bei ihren Eltern für alles und erklärte, dass sie ein Teruto uo war und keinen Menschen heiraten konnte. Sollten ihre Eltern sie wieder sehen wollen, müssten sie zum Teich kommen und ihren Namen nennen. Die Eltern bauten einen Schrein für Ochiyo und vertrauten ihm den Brief an.
Einige Zeit später reisten die Eltern zum Teich und riefen "Teruto uo", doch es kam nur ein Brüllen als Antwort und sie sahen ihre Tochter nicht. Seitdem kamen viele Reisende zum Teich, um Teruto uos Namen zu nennen. Der Schrein wurde ein beliebtes Ziel für Paare und Alleinstehende, um zu den Göttern der Liebe zu beten.