
Ushi no koku mairi
Ushi no koku mairi ist ein Zauber mit Yōkai, also japanischen Geistern, Monstern oder Dämonen. Sein Name bedeutet "Schreinbesuch zur Stunde des Ochsen".
Bei Ushi no koku mairi handelt es sich um einen Zauber, der zur Schwarzen Magie gehört. Der Zauber findet zwischen 1 und 3 Uhr Morgens statt, da zu dieser Zeit die Grenzen der Welten der Lebenden und der Toten am schwächsten sind und die bösen Geister am mächtigsten sind.
Der Zauber wird mit verschiedenen Ritualen durchgeführt, die immer anders sind. Im Allgemeinen muss ein Wara ningyō gebastelt werden, das etwas wie z.B. ein Haar des Opfers, das verzaubert werden soll, enthält. Als Alternative lassen sich ein Bild des Ziels oder ein Blatt Papier, auf dem der Name des Ziels steht, benutzen. Danach muss man sich zeremoniell anziehen, d.h. einen weißen Kimono und einen Obi tragen, und dicken weißen Gesichtspuder benutzen. Anschließend legt man sich einen umgedrehten Untersetzer auf den Kopf, bringt Kerzen an dessen Beinen an und zündet sie an. An den Füßen trägt man hohe, einzelne Getas. Über der Brust wird ein Spiegel getragen, hinter dem Obi ein Dolch und zwischen den Zähnen ein Kamm.
So muss man zur Stunde des Ochsen in einen Schrein schleichen, sich dem heiligen Baum nähern und einen langen Nagel durch das Wara ningyō und den Baum schlagen, um so symbolisch die Grenze zwischen den Welten der Lebenden und der Toten zu öffnen. Durch die Öffnung lassen sich böse Geister, Dämonen und Yōkai rufen. Viele Nächte lang muss dieses Ritual jede Nacht wiederholt werden. Sollte es Zeugen geben, müssen sie sofort getötet werden, ansonsten prallt das Böse des Fluchs auf den Zauberer zurück.
Nach Abschluss des Zaubers passiert etwas Schreckliches, aber es ist nicht genau bekannt, was. Es gibt Berichte, nach denen das Opfer des Zaubers qualvoll stirbt, nach anderen Berichten leidet das Opfer tagelang, während der Zauber ausgeführt wird. Wieder anderen Berichten zufolge verfolgen Yōkai das Opfer, außerdem gibt es Berichte, nach denen der Zauberer sich in einen Oni oder Kijo verwandeln kann.
Einige Schreine sind für Ushi no koku mairi bekannt. In diesen sind heute noch an Bäume geschlagene Wara ningyō zu finden.