
Yakubyō gami
Yakubyō gami ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Sein Name bedeutet "Pestgeist".
Yakubyō gami sind böse Geister, die Krankheiten und Unglück verbreiten. Sie sind formlos und für Menschen unsichtbar. In der Kunst sehen sie oft aus wie Monster und erinnern an Oni. Manchmal erscheinen sie auch als Menschen und sehen dann meistens aus wie alte Priester oder Hexen. Es gibt unterschiedliche Arten von ihnen.
Yakubyō gami reisen von Ort zu Ort und bringen Krankheiten und Unglück mit sich. Sie verfolgen eine Person oder einen Haushalt für einige Zeit. Wenn ihre Opfer infiziert sind, nehmen sie sich das nächste Opfer vor.
Es ist möglich, sich vor Yakubyō gami zu schützen, zum Beispiel mit Bilder von schützenden Geistern wie Jinja hime oder mit buddhistischen oder schintoistischen Talismanen. Auch heilige Seile sollen helfen. Sie wurden an den Grenzen von Dörfern um Bäume geschlungen, um Yakubyō gami am Eindringen ins Dorf zu hindern.
Einst reisten zwei Yōkai namens Hitotsume Kozé und Mikari-Baba umher, um die Sünden der Menschen aufzuzeichnen. Ein Yakubyō gami bekam die Aufzeichnungen und zog daraufhin los, um die Menschen krank zu machen. Hitotsume Kozé soll aber Dinge wie Körbe und Siebe fürchten, weil er nur ein Auge hat und sie deshalb nicht gut erkennt, sodass er mit diesen Dingen abgewehrt werden konnte und damit dem Yakubyō gami nichts sagen konnte.
Menschen versuchten auch, Yakubyō gami zu besänftigen, indem sie sie als Götter verehrten und Priester ihnen Nahrung schenkten. Yakubyō gami sind sehr gefürchtet und erschienen oft im 19. Jahrhundert, in dem es in Japan viele Epidemien gab, in der Kunst.
Im Jahr 1820 soll ein Samurai in Edo einen Yakubyō gami gefangen haben. Für seine Freilassung unterschrieb dieser einen Vertrag, dass er den Samurai und seine Familie von Unglück und Krankheit verschonen würde und dessen Haus nie wieder betreten würde. Bald hing in jedem Haus in Edo eine Kopie des Vertrags.