
Zennyo Ryūō
Zennyo Ryūō ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Ihr Name bedeutet "Drachenkönigin Zennyo".
Zennyo Ryūō ist ein junges, als Regengöttin verehrtes Drachenweibchen. Manchmal erscheint sie als große, auf einer Wolke reitenden Schlange und trägt eine goldene Schlange als Krone, doch sie kann auch als Mensch in alter, chinesischer Kleidung erscheinen.
Zennyo Ryūō ist die Tochter eines der acht großen Drachenkönige, genannt Shagara Ryūō. Sie gilt als klug und weise und weiß alles, was alle Lebewesen auf der Erde tun. Darüber hinaus gilt sie als beredt, tugendhaft, mitfühlend und barmherzig. Als sie jung war, wurde sie von Buddha erleuchtet.
Zennyo Ryūō wird in mehreren Schreinen und Tempeln verehrt. Die Institutionen Shinsenen und Kongōbuji auf dem Berg Kōya in Wakayama gehören dazu und sind beide mit Kūkai verbunden, dem Gründer des Shingon-Buddhismus und einem sehr einflussreichen Mönch, der als erster Zennyo Ryūō in Japan verehrte. In Daigōji in Kyōto wird sie als Seiryū Gongen verehrt.
Zennyo Ryūō wird als achtjährige Tochter von Shagara bezeichnet, die schon früh das Sutra studierte und Erleuchtung erlangte. Da Frauen damals als unrein galten, glaubte man nicht, dass sie Erleuchtung erlangen könnten. Zennyo Ryūō bewies aber das Gegenteil, wobei sie sich in einen Mann verwandelte, alle spirituellen Praktiken perfektionierte, den Dharma predigte und sofort vor ihren Augen Erleuchtung erlangte. Ihre Zuschauer freuten sich, weil es nun für jeden möglich war, Erleuchtung zu erlangen.
In einer Sage bat ein japanischer Kaiser die Äbte der beiden Institutionen darum, für Regen zu sorgen, was ihnen trotz verschiedener Rituale und Gebete zu den Drachengöttern misslang. Kūkai betete zu Zennyo Ryūō. Zwei Tage später erschien eine 2,7 Meter lange Schlange mit einer 24 Zentimeter langen goldenen Schlange als Krone und glitt in den Teich bei Shinsenen. Daraufhin regnete es drei Tage und Nächte in ganz Japan.